Bei den Süddeutschen Hospiztagen war Thema die gelingende Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Ein weiterer Aspekt war, wie Sterbebegleitung in einem jeweils unterschiedlichen familiären Kontext gelebt werden kann.
Bei jeder Sterbebegleitung bildet sich ein Beziehungsgeflecht zwischen dem schwerkranken Menschen, seinen Angehörigen und Freunden und den Haupt- und Ehrenamtlichen. Immer gilt es dabei Wege zu finden, miteinander umzugehen, die sich verändernden Lebensumstände anzunehmen und ein gegenseitiges Auskommen in dieser sozialen Kleingruppe zu suchen und zu finden.
Weder die haupt- noch ehrenamtliche Begleitung Sterbender kann ein Familienersatz sein. Begleitende und Ehrenamtliche sind herausgefordert, die jeweils eigene Rolle zu finden, in jedem System Familie aufs Neue. Wenn ein Mensch stirbt, können alte Konflikte wieder aufbrechen, die unter einer alltäglichen Oberfläche schlummerten. Gab es vor dem Sterbeprozess ein glückliches und erfülltes Familienleben, so fällt es dem Umfeld eines Sterbenden schwer, Abschied zu nehmen. Dass Familiensysteme heute immer vielgestaltiger werden, kann bereichernd sein, bedingt jedoch auch eine Veränderung des Gewohnten und erfordert Akzeptanz und Toleranz in einem vielleicht höheren Maße. Um dem Thema Leichtigkeit zu geben, gab es auch Programmteile zum Schmunzeln. Die Veranstaltung fand vom 29. Juni bis 1. Juli 2022 unter dem Motto „Beziehungsweise. Familie, Zu- und Angehörige in der Hospizarbeit“ in der Evangelischen Akademie Bad Boll statt und wurde in Kooperation zwischen der Evangelischen Akademie Bad Boll, der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, dem Caritasverband, dem Hospiz- und Palliativverband Baden-Württemberg und dem Diakonischen Werk Württemberg organisiert.