Sterbebegleitung in schwierigen Zeiten

Die Corona-Schutzmaßnahmen stellten Haupt- und Ehrenamtliche sowie Menschen in der letzten Lebensphase und ihre Angehörigen auf eine harte Probe.

Für die ambulanten Hospizdienste, deren Arbeit wesentlich von ehrenamtlichem Engagement getragen wird, war die Corona-Pandemie eine außerordentlich schwere Zeit. Begleitungen, zu der Nähe und Kontakt gehören, konnten nicht mehr wie gewohnt erfolgen. Einige Ehrenamtliche, die aus Altersgründen zu den Risikogruppen zählen, mussten sich zurückziehen und es besteht Sorge, dass sie sich ganz aus der Hospizarbeit verabschieden.

Für Hauptamtliche war ein erhöhter Organisationsaufwand notwendig, um die Begleitungen zu sichern und den Kontakt zu den Ehrenamtlichen aufrecht zu erhalten. Leider mussten auch Fortbildungen, Supervisionen und andere Veranstaltungen für die interessierte Öffentlichkeit abgesagt werden. Dadurch war mancherorts auch ein Rückgang der Spenden zu verzeichnen. Gleichzeitig wurde auch berichtet, dass in Zeiten, als bei den Masken ein Engpass drohte, von außen viele selbst genähte Masken gespendet wurden und die Unterstützung für die Hospizarbeit nach wie vor spürbar ist. Dafür sind die Dienste sehr dankbar.

Trotz Abstandsregelungen menschliche Wärme und Nähe zu übermitteln, war eine bisher nicht gekannte Herausforderung. Die Schutzmasken erschwerten die Kommunikation und ließen die Mimik des Gegenübers kaum erkennen. Trotz aller Belastungen war es gerade in dieser Zeit ein großes Anliegen, Sterbende und ihre An- und Zugehörigen in akuten Sterbesituationen nicht alleine lassen, wenn sie Beistand wünschten.

Auch im stationären Hospiz waren Auswirkungen deutlich zu spüren, denn Hygiene- und Schutzmaßnahmen wie Zugangsbeschränkungen mussten auch hier eingehalten werden. Die erforderliche Isolation für Neuaufnahmen war sehr belastend und für die Mitarbeitenden galten ebenfalls neue Regeln: Sie mussten teilweise in Schutzausrüstung arbeiten, was auch körperlich sehr anstrengend ist. Es wurde in getrennten Teams gearbeitet, um die Versorgung auch dann aufrecht erhalten zu können, wenn im Team eine Infektion festgestellt werden sollte, die eine Quarantäne vieler Mitarbeitender erforderlich macht. Zur Vermeidung von Infektionsrisiken wurden Besprechungen minimiert bzw. auf den schriftlichen Austausch umgestellt und Supervisionen abgesagt.

Im ambulanten und stationären Bereich wurden in dieser Zeit aber auch neue Wege in der Nutzung digitaler Medien gefunden und so konnten Besprechungen, Supervisionen und sogar Fortbildungsveranstaltungen in neuen – bisher wenig oder gar nicht genutzten – digitalen Formaten durchgeführt werden. Wenn sich nun auch viele Beteiligte über die Rückkehr zu Präsenztreffen und den Möglichkeit des persönlichen Austausches freuen, ist davon auszugehen, dass digitale Möglichkeiten weiterhin nicht gänzlich verschwinden werden.

Das Diakonische Werk Württemberg hat die Arbeit vor Ort unterstützt und Veranstaltungen in digitaler Form angeboten. Auch stellte die Fachabteilung Informationen über die Vielzahl von gesetzlichen Regelungen, Verordnungen und Vorgaben sowie entsprechende Umsetzungshinweise bereit. Im Rahmen der Vertretungsarbeit wurde immer wieder auf die besondere Situation der Hospizdienste hingewiesen und deren Berücksichtigung gefordert.

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