In welcher Gesellschaft wollen wir leben?

In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Rund um den Erdball hat Corona diese Frage verstärkt. Gefühle von Unsicherheit, Verletzlichkeit und Ohnmacht wurden durch die Pandemie intensiviert. Zugleich haben viele Menschen an vielen Orten „social distancing“ und „human solidarity“ einfallsreich und kreativ verbunden. Zusammenhalt und Hilfe enden nicht an Grenzen.

In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Diese Frage führt die letztjährige Kampagne „Platz für Asyl in Europa“ weiter. An vielen Orten sind weitere Asyl-Stühle entstanden, in Yukson/Kanada wurde zum Weltflüchtlingstag 2020 eine Aktion nach dem württembergischen Vorbild gestaltet. Und gleichbleibend aktuell ist das Engagement für eine offene Gesellschaft ohne Rassismus, Platz für Vielfalt ohne Diskriminierung, Platz für die Aufnahme schutzsuchender Menschen in Deutschland und Europa. „Es ist die Zeit, die Welt in ein Land mit dem Namen Menschlichkeit zu einen“, schreibt uns Lava Ibrahim, Flüchtingsfrau aus Syrien, in Corona-Zeiten. Sie lebt aktuell in Griechenland und hat dort Kontakt zu NAOMI, einem unserer Projektpartner.

Pandemie trifft Benachteiligte hart

Gerade in den großen Flüchtlingslagern in Griechenland oder Syrien sind die Menschen in Corona-Zeiten besonders schutzlos, ebenso wie die indigenen Völker von Brasilien bis Papua-Neuguinea und die vielen Millionen in informellen Siedlungen am Rande der Megastädte Afrikas, Südamerikas und Asiens. Auch in den Ländern Osteuropas sind viele Menschen betroffen. Die Diakonie-Katastrophenhilfe, Brot für die Welt und Hoffnung für Osteuropa halten Kontakt zu Partnern und unterstützen Dienste und Einrichtungen für Menschen, die von Armut und Ausgrenzung bedroht sind. Aufmerksamkeit verlangen auch politische Entwicklungen im Schatten der Corona-Krise: autoritäre Systeme weiten ihre Macht aus, unliebsame Minderheiten werden zu Sündenböcken gemacht und Menschenrechte mit Füßen getreten.

Die Pandemie macht soziale Ungleichheit weltweit sichtbar. Benachteiligte und arme Menschen zahlen den Preis für einen Non-border-Kapitalismus in Verbindung mit einer kommerziell orientierten Non-border-Globalisierung. Keinen Platz in der Gesellschaft darf es geben für populistische und rassistische Ansätze, die die Pandemie in Zusammenhang mit Migration und  Flucht bringen und vulnerable Personen zu Trägern eine gesundheitlichen Bedrohung machen

Unterstützung und Leitlinien der Abteilung

In welcher Gesellschaft wollen wir leben? In den Handlungsfeldern Schutz für verfolgte Menschen aus den aktuellen Krisen- und Kriegsregionen dieser  Welt, Menschenrechte, Teilhabe, Empowerment, Partnerschaften in Osteuropa, interkulturelles Lernen, interreligöse Praxis, globale Gerechtigkeit und faire Migration unterstützt die Abteilung Migration und Internationale Diakonie haupt –und ehrenamtliche Akteure in Mitgliedseinrichtungen und Kirchengemeinden. Solidarität, Menschlichkeit, Partizipation und Partnerschaftlichkeit sind die tragenden Säulen unserer Arbeit über Grenzen hinweg, getragen von der grenzenlosen Liebe Gottes zu allen Menschen.

Zusammen und über Grenzen hinweg werden wir gesellschaftliche und globale Zukunftsmodelle finden können, die der Gerechtigkeit, dem Frieden und der Bewahrung der Schöpfung dienen.

Aktionen und Meilenstein

Schritte dazu sind auch die Aktionen, die in diesem Jahr „runde „Geburtstage“ haben: die Aktion „Faire Gemeinde“ mit fünf Jahren, das internationale Kosovo- Ausbildungsprojekt in der Altenpflege mit ebenfalls fünf Jahren, die Verbandsstrategie Interkulturelle Orientierung mit zehn Jahren und das Bundesprogramm „Migrationsberatung für Erwachsene“ (MBE) mit 15 Jahren. Einen Meilenstein im vergangenen Jahr bedeutete auch die Erstellung einer Gesamtkonzeption „Die Welt bei uns – wir in der Welt.Vielfalt und Internationalisierung in der Diakonie“, einschließlich der Mandaierung einer Arbeitsgruppe in der Landesgeschäftsstelle.

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