Jungen Menschen Gehör verschaffen

Kinder- und Jugendbeteiligung hat sowohl auf kommunaler als auch auf Landesebene erfreulicherweise in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Leider ist es kein „Selbstläufer“, dass auch junge Menschen aus benachteiligenden Lebenslagen Zugang zu den Beteiligungs- und Engagementmöglichkeiten finden. Sie sind immer noch unterrepräsentiert. Benachteiligten jungen Menschen und Familien auch hier Teilhabe zu ermöglichen, ist deshalb ein Schwerpunkt der Einrichtungen diakonischer Jugendhilfe. Die Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung, die auch von der Diakonie Württemberg getragen wird, unterstützt dabei.

Auch in Bezug auf Beteiligung wirkte die Pandemie wie ein „Brennglas“. In der öffentlichen Thematisierung war zu beobachten, dass junge Menschen vor allem als Schülerinnen und Schüler und Familien vor allem mit Blick auf „Betreuungslücken“ und „Arbeitsfähigkeit“ wahrgenommen. Durch die mediale Aufmerksamkeit auf die Stuttgarter „Krawallnacht“ und Konflikte im öffentlichen Raum bestand zudem die Gefahr, dass das Verhalten weniger auf das Bild von „der Jugend“ übertragen wurde. Es überraschte deshalb nicht, dass ein zentrales Ergebnis der wissenschaftlichen Studien zu Pandemiefolgen war, dass junge Menschen sich mit ihren Bedürfnissen nicht wahrgenommen fühlten. Gleichzeitig brachten sie besorgniserregende Befunde zu den psychischen Belastungen und eingeschränkten Selbstwirksamkeitserfahrungen von jungen Menschen und ihren Familien während der Pandemie.

Die Einrichtungen der Diakonischen Jugendhilfe verstärkten deshalb ihre Aktivitäten in der Kinder- und Jugendbeteiligung.

Ihr seid die ersten Erwachsenen, die mich gefragt haben, wie es mir geht.

Dies war leider ein Satz, den die Mitarbeitenden häufiger hörten. Das Jugendhearing des Sozialministeriums Baden-Württemberg im Mai 2021 war ein Anlass, auch auf Landesebene sichtbar zu machen, wie junge Menschen die Pandemie erlebt haben. Mitarbeitende ermutigten landesweit junge Menschen, ihre Bedürfnisse in Statements, Collagen, Memes, Videos, Bildern sichtbar zu machen. Sie wurden für das Hearing aufbereitet. Das Sozialministerium plant im nächsten Jahr weitere Dialogformate auf Landesebene.

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