Populistisches versachlichen

Mit Fakten statt mit Wut über Migration streiten und zu einem sachlichen Dialog beitragen, dafür setzt sich die Diakonie Württemberg ein, auch mit einem Papier.

Der Einsatz für geflüchtete Menschen und der Zuzug von Migrantinnen und Migranten nach Deutschland waren Wahlkampfthemen der Rechtspopulisten. Die Landesgeschäftsstelle trat in diesen Diskurs ein, stellte die Argumente in einen klaren Kontext und versachlichte die oft sehr emotionale Debatte. Entstanden ist die „Dekonstruktion populistischer Argumente in der Flüchtlings- und Migrationsdebatte“.

Das Leid der Menschen in der Ukraine, der Geflüchteten im Gaza-Streifen oder der vielen anderen schutzsuchenden Menschen weltweit nimmt weiter zu. Deutschland ist beliebtes Ziel und Garant für Zukunftsperspektiven und Sicherheit. Dazu tragen viele diakonische Träger mit ihren Migrationsfachdiensten jeden Tag bei. Die Beratung und innovative Projekte begleiten das Ankommen von Geflüchteten und fördern Integration. Trotzdem verschiebt sich der Diskurs vor allem politisch immer weiter. Migration ist oft negativ konnotiert. Abgrenzung, Fremdheit und Überlastung sind wiederkehrende Argumente in Medien und im politischen Raum. Dabei lassen diese Debatten häufig Fakten außer Acht. Zusammenhänge werden nicht erklärt und die negative Stimmung wird für den Wahlkampf genutzt.

Die Landesgeschäftsstelle hat für die Migrationsfachdienste und engagierte diakonische Mitmachende Grundhaltungen erarbeitet, die in diesen Zeiten handlungsleitend sein sollen. Fokussiert auf den migrationspolitischen Diskurs geht es vor allem um den Umgang und Haltungen der Diakonie zu Streitthemen wie individuelles Asylrecht oder den Ruf nach Abgrenzung bei Debatten um Überforderung. Zentral ist das „Einstehen für den Nächsten“, das Menschenrechte in den Mittelpunkt rückt.

Mit der „Dekonstruktion populistischer Argumente in der Flüchtlings- und Migrationsdebatte“ nimmt die Diakonie zentrale Argumente der Politik auf und ordnet diese ein. Damit will die Landesgeschäftsstelle vor allem die Sprachfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Engagierten stärken. Gründlich recherchiert und durch die Erklärung oft komplizierter Zusammenhänge werden die populistischen Argumente dekonstruiert und versachlicht. Das Argument, wonach Geflüchtete aufgrund von Sozialleistungen nach Deutschland flüchten, ist vielfach wissenschaftlich widerlegt. Wichtiger für die Wahl des Ziellandes sind vielmehr familiäre Bindungen und der Wunsch nach Perspektiven und Sicherheit. Werte, die uns stolz machen sollten. Werte, bei denen die diakonischen Migrationsfachdienste tagtäglich ansetzen.

Deutlich wird dabei, dass das durch die Partei vertretene Menschenbild nur schwer mit den Grundgedanken und -überzeugungen der Diakonie vereinbar ist, weil sie eine Politik der Diskriminierung und Ausgrenzung betreibt, die viele Menschen betrifft. Gewinner einer AfD-Politik sind, so das Papier in Anlehnung an eine Forschung des DIW, vor allem sehr reiche Menschen.

Das Papier ist auch in Leichte Sprache übersetzt.

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