Nach dem Aus der Ampel-Regierung hatten die vorgezogenen Neuwahlen für den Bundestag bei der Diakonie Württemberg kurzfristig einige Aktivitäten nach sich gezogen.
In kürzester Zeit war es gelungen, die Kampagne #IchGeheWählenWeil der Liga der freien Wohlfahrtspflege für die Bundestagswahlen ins Leben zu rufen, aufbauend auf der Vorgängerkampagne aus dem vergangenen Jahr. Ziel der gleichnamigen Kampagne war es, möglichst viele Menschen zur Teilnahme an den Wahlen zu motivieren. Noch mehr Mitgliedseinrichtungen als bei den vorherigen Wahlen haben sich virtuell wie auch teilweise analog daran beteiligt, große wie kleine Träger und Dienste. Neben Leitungspersonen waren deutlich mehr Mitarbeitende verschiedener Ebenen mit ihren Statements sichtbar und als lokale Ankerpersonen identifizierbar. Gleichzeitig setzte sich die Diakonie Württemberg im allgemeinen Diskurs für Demokratie und Menschenrechte ein.
Durch diese Entwicklungen waren die Probleme des Ampel-Aus für den Bundeshaushalt 2025 und letztlich auch für den Bundeshaushalt 2026 etwas in den Hintergrund getreten. Diese jedoch stellten für einige Arbeitsfelder der Diakonie gravierende Herausforderungen dar, darunter die Arbeitsmarktintegration und die Freiwilligendienste. Die vorläufige Haushaltsführung auf der Basis der gekürzten Mittel im Haushaltsentwurf 2025 hat insbesondere im Bereich des Bundesfreiwilligendienstes für Irritationen und Engpässe gesorgt, die nur schwer in den kommenden Jahren aufzulösen sind.
Auch die Pflege war ein Schwerpunkt im ersten Halbjahr 2025: Die Diakonie Württemberg unterstützte die Kampagne der Diakonie Deutschland zur Pflege stark, unter anderem mit Beiträgen in Social Media, Aufkleber und der Unterschriftenaktion/Petition. Auch die Positionierungen von DEVAP und der Initiative Pro Pflegereform wurde unterstützt, damit soziale Themen im Wahlkampf Gehör finden.
Nach der vorgezogenen Bundestagswahl rückten die Koalitionsverhandlungen samt Regierungsbildung sowie die darauffolgenden Aufstellungen der Bundeshaushalte 2025 und 2026 in den Mittelpunkt der politischen Aktivitäten sowie der zügigen Bewertung des neuen Koalitionsvertrags .
Auch zur Aufteilung des Sondervermögens Infrastruktur und Klimaschutz der neuen Bundesregierung setzte sich die Diakonie Württemberg, gemeinsam mit den anderen Wohlfahrtsverbänden im Mai 2025 bei den Bundestagsabgeordneten ein. Nachfolgend wurde das Lobbyieren der Haushaltsthemen bei den neu oder wieder gewählten Abgeordneten ein erster Schwerpunkt in der Zeit seit der Regierungsbildung.
Gleichzeitig richtete sich der Blick auf die Landtagswahl 2026. Gemeinsam mit der Liga Baden-Württemberg wurden sozialpolitische Anliegen für die Einbringung in die Wahlprogramme der Parteien zusammengestellt und in die politische Landschaft eingetragen. Darüber hinaus wurde in den zurückliegenden Monaten eine den Wahlkampf begleitende Kampagne entwickelt, die den Mitgliedern niedrigschwellig Materialien und Aktionsvorschläge für lokale Aktivitäten zur Verfügung stellt, sowie politische Gespräche auf Spitzenebene geführt.
Bei all diesen Aktivitäten in Zeiten von Wahlkämpfen und teils heftiger Diskurse nimmt die Diakonie Württemberg ihren Auftrag ernst, für die Anliegen der Menschen einzustehen, die bei ihr Hilfe und Unterstützung suchen und gemeinsam mit Politik und Zivilgesellschaft aktiv für den Zusammenhalt der Gesellschaft zu arbeiten, auf vielen Ebenen.
