Neue Pflegeausbildung birgt Chancen

Viele Einrichtungen und Dienste der Diakonie Württemberg waren bereits vor Inkrafttreten der Pflegeberufereform als Ausbildungsbetrieb tätig. Die Landesgeschäftsstelle unterstützt beim Aufbau von Strukturen.

Fachkräftegewinnung und -sicherung, gesamtgesellschaftliche Verantwortung, Investitionen in zukunftsfeste Strukturen, Ausbildungswege und Zukunftsperspektiven für (junge) Menschen schaffen – das sind beispielhaft Gründe für eine Beteiligung an der Ausbildung. Diese Vorteile und Chancen haben sich mit der neuen Pflegeausbildung, die im Jahr 2020 gestartet ist, nicht geändert. Eher schafft die neue Pflegeausbildung, trotz aller Herausforderungen und Hürden, weitere Vorzüge: Beispielsweise wird die Praxisanleitung durch die Reformierung der Pflegeberufe erstmals refinanziert. Einrichtungen und Dienste, die nicht selbst ausbilden, sich aber als Kooperationspartner (Praxiseinsatzstelle) an der Pflegeausbildung beteiligen, werden für diese Kooperationsleistungen vergütet. Ein flexibleres und moderneres Berufsbild wird geschaffen. Dennoch: Viele, vor allem kleinere Einrichtungen und Dienste tun sich aufgrund begrenzter personeller und finanzieller Kapazitäten mit den Anforderungen der Pflegeausbildung schwer, weshalb sie das Thema Ausbildung nicht immer als vordringliche Aufgabe im Blick haben.

Um Einrichtungen und Dienste auf dem Weg in die neue Pflegeausbildung zu begleiten und sie beim Aufbau guter Ausbildungsstrukturen zu unterstützen, hat das Diakonische Werk Württemberg bereits verschiedene Formate und Veranstaltungen angeboten. Zuletzt fand im April 2021 der digitale Fachtag „Ausbildung in der Pflege – wie gelingt’s?“ statt. Er hat Einrichtungen und Diensten, die bisher noch nicht ausbilden, einen Überblick über die Grundlagen und die Finanzierungssystematik der neuen Pflegeausbildung vermittelt und durch Praxisberichte den Fokus gezielt auf praktische Bausteine der Pflegeausbildung gerichtet. In Ergänzung zu diesem Fachtag wurden digitale Seminartermine angeboten, in deren Rahmen einzelne Bausteine der Pflegeausbildung (Kooperationsbeziehungen und -verträge, betriebsinterner Ausbildungsplan, Praxisanleitung) inhaltlich vertieft wurden.

Die Unterstützung beim Einstieg in die (neue) Pflegeausbildung soll auch in der weiteren Arbeit im Rahmen der Projektstelle Pflegeberufereform der Abteilung Gesundheit, Alter, Pflege einen Schwerpunkt bilden. Darüber hinaus bekommen Abstimmungen und mögliche Positionierungen für eine Reformierung der Helferausbildung einen zunehmenden Stellenwert ebenso die Beteiligung an internationalen Ausbildungsprojekten.

Finanzierung Pflegeausbildung

Die ersten Auszubildenden haben im Frühjahr 2020 mit der neuen, generalistischen Pflegeausbildung begonnen. In Mitten der ersten Welle der Pandemie war dies eine besondere Herausforderung für die Auszubildenden, aber auch für die Pflegeeinrichtungen und -dienste. Auch zu Beginn des nächsten Ausbildungsgangs im Sommer/Herbst war die Situation kaum besser.

Wichtiger Bestandteil der neuen Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann ist, dass die Ausbildungsleistung der Pflegeheime und -dienste angemessen zu finanzieren ist. Hierfür werden in Baden-Württemberg auf Landesebene Pauschalen verhandelt. Diese Verhandlungen werden auf Seiten der Pflegeeinrichtungen vom Finanzvorstand der Diakonie Württemberg, Dr. Robert Bachert, zusammen mit Dr. Köhrer von der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft federführend gestaltet. Im Frühjahr 2021 waren bereits die Verhandlungen für die Jahre 2022 und 2023 zu führen. Allen Beteiligten (Krankenkassen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser) war bewusst, dass die Finanzierung der Ausbildungsleistung in den Einrichungen ein wichtiger Bestandteil ist. Nur so können auch künftig genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt werden. Die Verhandlungen wurden von beiden Seiten engagiert geführt und konnten mit einer linearen Erhöhung der bestehenden Pauschalen abgeschlossen werden. Es ist erfreulich, dass hierbei die tariflichen Entwicklungen der Personalkosten unserer Einrichtungen und Dienste berücksichtigt werden konnten.

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