Gut gerüstet

In Folge des Ukraine-Krieges wurden die Energie- und Wärmeversorgung im Herbst des Jahres 2022 zu brisanten Themen. Eine Diskussion um die Vulnerabilität der Systeme kam in Gang. Naheliegend damit auch die Gedanken an eine Krisenvorsorge.

Eine Vorbereitung auf Krisen und das Vorliegen eines Krisenkonzepts wird in den Maßstäben und Grundsätzen zur Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegequalität in der ambulanten, teilstationären und vollstationären Pflege erwartet (§ 113 SGB XI, 01.01.2023).

Für die diakonischen Pflegeeinrichtungen wurde daher die Online-Fachveranstaltung „Risikomanagement bei Systemausfällen versus Katastrophenschutz“ am 28.02.2023 in Zusammenarbeit der Abteilungen Gesundheit, Alter, Pflege und Behindertenhilfe und Psychiatrie entwickelt. Grundlage der Informationen war die von der BAGFW erstellte „Handreichung für stationäre Pflegeeinrichtungen und Tagespflegeeinrichtungen zur Vorbereitung auf und Bewältigung von Krisen und Katastrophen“, veröffentlicht im Februar 2023 und hier abrufbar.

Kollegiale Austauschrunden (09.05 und 11.07.2023) halten das Thema aktuell und ergänzen um neue Informationen und Erkenntnisse.

Ergänzend zur vorliegenden Handreichung wird unter Berücksichtigung der spezifischen Bedarfe eine Handreichung für die ambulanten Dienste von einer AG der BAGFW erarbeitet. In diese AG konnte eine geschäftsführende Pflegedienstleitung einer kirchlich verfassten Diakonie-Sozialstation entsendet werden. Diese hat am 11.07.2023 über die Arbeit der AG und einzelne Themenschwerpunkte berichtet. Die Notwendigkeit einer Einteilung der Klientinnen und Klienten in Fallgruppen in Bezug auf Krisenereignisse, beispielsweise ein längerer Stromausfall, wurde im Austausch erörtert.

Nach Vorliegen der Handreichung für ambulante Dienste wird es dazu eine weitere Fachveranstaltung geben. Den ambulanten Pflegediensten obliegt dann eine Anpassung an die Spezifika der Einrichtung und Klienten.

Politische Kommunikation

© Diakonie Württemberg

Nicht nur die Corona-Pandemie mit ihrem Dauerkrisenmodus, auch der Angriff auf die Ukraine mit allen seinen Folgen – in unseren Gefilden neben der Aufnahme vieler Geflüchteter besonders auch als Energiekrise spürbar – haben die Gesellschaft wie auch die Rahmenbedingungen für politische Entscheidungen deutlich geprägt und verändert. Unvorhergesehenes bestimmt zunehmend den Alltag, über Jahrzehnte sicher geglaubte Gewissheiten sind ins Wanken geraten. Dies wirkt sich auch spürbar auf die Rahmenbedingungen für viele Entscheidungen in allen Politikfeldern aus.

Die zurückliegenden Monate haben gezeigt: Das DWW wird in seiner sozialpolitischen Anwaltschaftlichkeit für die von der Diakonie betreuten, begleiteten und geförderten Menschen wie auch in seinem Einsatz für die Belange der Mitglieder noch stärker gefordert als dies bisher schon der Fall gewesen ist.

So haben beispielsweise die Energiekrise, die besonders im letzten Herbst mit den Preissteigerungen und den Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme den gesellschaftlichen Diskurs bestimmt hat, die Aufstellung des Landeshaushalts 2023/2024, das Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz und im Besonderen seit Sommer 2023 die Kürzungsvorhaben der Bundesregierung für den Bundeshaushalt 2024 ein deutliches Mehr an gut koordinierter politischer Kommunikation (siehe Foto mit MdB Pascal Kober) erfordert. Aber auch ethische Themen wie der Assistierte Suizid oder klassisch sozialpolitische Themen wie der Inklusive Arbeitsmarkt, die Förderung der Suchthilfen oder von Langzeitarbeitslosen sowie der Einsatz für internationale Fachkräfte waren und sind weiterhin wichtige Aufgaben der politischen Kommunikation des DWW. Verstärkt hinzu kommen Aspekte und auch Regelungen in Bezug auf Nachhaltigkeit, deren Mitgestaltung ebenfalls wichtige Aufgabe des Landesverbands ist. Schließlich sind auch die kommenden Wahlen zum EU-Parlament und für die Kommunen im Blick, um frühzeitig Einfluss nehmen und begleitende Aktivitäten für die Zielgruppen und Mitglieder entwickeln zu können.

Um diesen Aufgaben und neuen Herausforderungen besser begegnen zu können hat das DWW seit dem letzten Jahr verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die politische Kommunikation und Koordination weiterzuentwickeln und zukunftsfähig aufzustellen. Dazu gehören neben der teils intensivierten Kontaktpflege zu Entscheidungsträgern, die zu vielen Hintergrundgesprächen geführt hat die strategische Koordination der politischen Dimension von Querschnittsthemen wie auch die engere Verknüpfung mit der politischen Kommunikation und Koordination des Bundesverbands. Gleichzeitig ergibt sich aus der in diesem Zusammenhang ebenfalls intensivierten Zusammenarbeit mit der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg ein weiterer Mehrwert wie auch neue Formen der Kooperation. Dabei erweist sich diese biblische Weisheit oft als wirkungsvoll: „Die Pläne werden zunichte, wo man nicht miteinander berät; wo aber viele Ratgeber sind, gelingen sie.“ Sprüche 15,22. Gemeinsam wurden die Aktivitäten wie Pressemeldungen, koordinierte Schreiben an Abgeordnete und Entscheidungsträger, Umfragen für die politische Arbeit wie auch Hintergrundgespräche intensiviert.

Doch nicht nur Inhalte und Prozesse der politischen Kommunikation erfordern permanente Weiterentwicklung und strategische Überlegungen. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aktuell oder künftig mit politischer Kommunikation betraut sind, stehen im Fokus der Weiterentwicklung. Für sie wurde unter Federführung des DWW gemeinsam mit weiteren Landesverbänden und dem Bundesverband ein eigenes Schulungsprogramm entwickelt und erfolgreich aufgesetzt. An diesem Pilotangebot haben bislang elf Mitarbeitende teilgenommen, weitere folgen sukzessive. Das Angebot soll nach Möglichkeit künftig auch in angepasstem Format für die Mitgliedseinrichtungen geöffnet werden

Denn klar ist: Nur wenn wir unsere Kräfte auf den verschiedenen Ebenen vereint einsetzen können wir unser Ziel der politischen Mitgestaltung einer sozial gerechteren und nachhaltigen Gesellschaft noch wirksamer angehen.

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