Energiearmut

SWR-Landesschau, 05. August 2022

Schon vor dem Krieg gegen die Ukraine und vor der Energiekrise sind zunehmend Menschen mit finanziellen Nöten in diakonische Beratungsstellen gekommen. Auch Stromsperren waren nicht selten. Der Begriff der Energiearmut ist also nicht neu.

Nun verschärft sich die Situation: Laut statistischem Landesamt leben 16,4 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg an der Armutsgrenze, das sind mehr als 1,8 Millionen potenziell Betroffene einer Energiekrise, die sich für das Land im nächsten Winter abzeichnet.

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Auch wenn die Hoffnung besteht, dass Menschen nicht in ungeheizten Wohnungen frieren müssen, bereiten sich Diakonie und Landeskirche vor.

Die Evangelische Landeskirche in Württemberg stellt Kirchensteuermittel zur Verfügung, um über das Diakonische Werk Württemberg Energienotlagen zu lindern und möglichst ganz zu verhindern – dies vorbehaltlich der Entscheidung der Landessynode. Dies geschieht in erster Linie durch Auflage eines Energiesicherungsfonds, dessen Mittel über alle Diakonischen Bezirksstellen in Württemberg Menschen zugute kommen werden, die die enorm steigenden Heiz- oder Energiekosten nicht mehr bezahlen können. Wenn nötig, können Kirchengemeinden und Diakonie vor Ort in geeigneten Räumlichkeiten Wärmestuben einrichten und werden dabei vom Diakonisches Werk Württemberg unterstützt. Denkbar sind ebenfalls wärmespendende Nothilfemaßnahmen in Form von Sachmitteln über die Tafeln, die zu „Energie-Tafeln“ werden und warme Kleidung, Schlafsäcke für Kinder, Decken, Powerstationen für eine Mindeststromversorgung bereit halten. In der Hoffnung, dass derartige Nothilfemaßnahmen nicht nötig werden, setzt das Diakonische Werk Württemberg alles daran, im Zusammenschluss mit den anderen Wohlfahrtsverbänden Einfluss zu nehmen auf Politik und Energiewirtschaft, um zu verhindern, dass es zu Energiesperren im Winter 2022/2023 kommen wird.

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