Dranbleiben – gerade an Benachteiligten

Neue Worte haben unsere Sprache erobert: PCR-Tests, FFP2-Masken, mRNA-Impfstoffe. Die Politik forderte dazu auf, im Homeoffice zu arbeiten. Die Wohnungsnotfallhilfe blieb, wie viele andere diakonische Einrichtungen, präsent – teils ohne Anerkennung der Systemrelevanz, aber mit viel Kreativität. Ehrenamtliche Mitarbeitende und viele Menschen aus der Bürgerschaft spendeten für die Einrichtungen und Dienste vor Ort, die allesamt geöffnet blieben. Mangels Einmalhandschuhen wurden in Spülhandschuhen Vesper gerichtet – dort, wo sonst warmes Essen ausgegeben wurde, gab es Essen to go. Hygienekonzepte wurden auf Hochtouren erarbeitet. Die Mitarbeitenden arbeiteten in Schichten, um zu vermeiden, dass ganze Teams bei einer Infektion ausfallen könnten. Alle und alles liefen auf Hochtouren. Vor Augen diejenigen, um die sich sonst (fast) niemand kümmert.

In der Landesgeschäftsstelle unterstützen wir die Mitglieder nach Kräften. Wir kämpften um Masken und konnten eine große Zahl gespendeter Masken an unsere Mitglieder ausgeben. Wir setzten uns ein für die Anerkennung der Systemrelevanz für Mitarbeitende in der Wohnungslosenhilfe und konnten als einziges Bundesland erreichen, dass so die Mitarbeitenden arbeitsfähig blieben. Wir kämpften um die Impfkategorisierung und darum, dass Mobile Impfteams in die Einrichtungen vor Ort kommen. Wir erreichten es, dass vom Land Schutzausrüstung und Masken zur Verfügung gestellt werden und mussten dann feststellen, dass auch wir von dem „Maskenskandal“ betroffen sind. Jetzt setzen wir uns für den Austausch dieser Masken ein. Wir arbeiten dafür, dass die Mindereinnahmen ausgeglichen werden.

Unser Anliegen ist es, zusammen mit den Mitgliedern die Menschen in den Fokus zu rücken, die besonders hart von der Pandemie betroffen sind: Menschen in schlechten Wohnverhältnissen, in prekärer Arbeit, die neben Beruf Homeschooling leisten sollen, aber weder über Computer, Internet noch Drucker verfügen. Dabei sind die Jobcenter teilweise schlecht erreichbar. Ein einmaliger Corona-Zuschuss ist gut – aber nicht ausreichend.

Positiv bei allen Belastungen: Die Kooperation zwischen den Einrichtungen und der Landesgeschäftsstelle wurde noch vertieft. Über Videokonferenzen wurde eine noch engere Zusammenarbeit aufgebaut.

Die Not bringt auch kurze Wege in die Ministerien und deren Arbeitsebenen. Auch ihnen zeigt sich, dass wir miteinander arbeitend viel bessere Ergebnisse erzielen können – bei all den oft teils gegensätzlichen Vorstellungen, Arbeitsweisen oder Ansätzen. Das gilt es für die weitere Zusammenarbeit nach der Pandemie aufrechtzuerhalten, um die Interessen unserer Mitglieder und ihres Klientels erfolgreich vertreten zu können.  

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