Die Umstellung auf das neue Leistungsrecht ist bei vielen diakonischen Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Württemberg weit vorangeschritten. Viele neue Vereinbarungen wurden verhandelt und abgeschlossen.
Nun müssen die Dienste und Einrichtungen ihre internen organisatorischen Prozesse anpassen. Betroffen sind davon die Dokumentation, die Leistungsabrechnung, nahezu alle Verträge mit Klientinnen und Klienten. Auch die inhaltliche Arbeit ist von der Umstellung betroffen. Die von den Leistungsträgern zu erstellenden Gesamtpläne bilden künftig die inhaltliche Grundlage der pädagogischen Arbeit. Auch wenn die Pädagogik schon seit vielen Jahren auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen ausgerichtet ist, erfordern die mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) verbundenen Veränderungen neue Perspektiven und Betrachtungen. Darauf muss sich die Arbeit in den Diensten und Einrichtungen einstellen. Diese Anpassungen bilden die Grundlage für eine personenorientierte Arbeitsweise, wie es die UN-Behindertenrechtskonvention erfordert, sie sichern aber auch die wirtschaftliche Basis der Dienste und Einrichtungen.
Ein großes Bestreben bleibt, die Veränderungen des BTHG, die das Ziel der Verbesserung von Teilhabe von Menschen mit Behinderung haben, auch für diese Menschen spürbar werden zu lassen. Daher ist der Umstieg auf die „neue Welt“ des Sozialgesetzbuchs (SGB) IX sehr viel mehr als nur ein organisatorischer und rechtlicher Prozess. Es gilt, die Aspekte und Wirkungen zum Tragen kommen zu lassen, die wirkliche Verbesserungen für Menschen mit Behinderung hervorbringen. Dazu gehört es, einen selbstbestimmten Tagesablauf zu erreichen, eine selbstbestimmte Wochenendgestaltung zu ermöglichen, wirklich Einfluss auf die Regeln des Zusammenlebens zu haben und die Teilhabe am Arbeitsleben auch für Menschen mit schwerwiegenden Einschränkungen zu erzielen.
Die Landesgeschäftsstelle unterstützt mit Beratungsangeboten, Workshops und Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeitende aller Ebenen bei der organisatorischen aber insbesondere auch bei der fachlichen Umsetzung.