„Wie kann gute Versorgung künftig gelingen?“ ist die Kernfrage eines Positionspapiers der Diakonie Württemberg.
Vor 30 Jahren wurde die soziale Pflegeversicherung in Deutschland eingeführt. Ziel war es, Menschen mit Pflegebedarf und auch der Sozialhilfeträger finanziell zu entlasten. Das System der sozialen Pflegeversicherung kommt mittlerweile jedoch zunehmend an seine Grenzen, nicht nur finanziell, sondern auch strukturell.
Die Abteilung Gesundheit, Alter, Pflege hat deshalb das Papier „Zukunft der Pflege: Wie kann gute Versorgung künftig gelingen?“ verfasst. Das Positionspapier versteht sich als Weiterentwicklung der 2018 entstandenen „7 Thesen zur Pflege mit Zukunft“.
Im Papier wird insbesondere die notwendige grundlegende Reform der Pflegeversicherungen kritisiert, die seit Jahren von verschiedenen Regierungskoalitionen vertagt wird. Auch das etablierte Silodenken entlang des Leistungsrechts innerhalb der Sektoren der Langzeitpflege und die daraus resultierende starre Verhaftung in den Strukturen wird thematisiert. Es braucht eine grundlegende Neuausrichtung der Langzeitpflege unter Beteiligung aller Akteure, fordert die Diakonie Württemberg. Die Herausforderungen betreffen jedoch nicht nur die Systematik der Pflegeversicherung selbst, sondern auch den demografisch bedingten und stetig zunehmenden Personalbedarf in der professionellen Pflege. Die Belastung von pflegenden An- und Zugehörigen sowie steigende Versorgungsengpässe im gesamten Gesundheitswesen sind weitere Problemstellungen.

Das Positionspapier beschreibt auch die aktuelle Situation und Herausforderungen in der Altenhilfe. In vier Themenclustern werden diese Herausforderungen und zugehörige Reformideen aufgezeigt. Abgeschlossen wird das Positionspapier mit konkreten Forderungen an die Politik, Leistungsträger und die Gesellschaft, denn Pflege muss mehr in den Fokus der Gesellschaft gerückt und als eine Gesamtverantwortung von allen gemeinsam wahrgenommen werden.

Das Positionspapier gibt es in einer gedruckten Kurzversion und steht auf der Webseite des Diakonischen Werks in der Langfassung zum Download zur Verfügung.
