Endlich Geld für Lebensmittel

Frau Z. floh vor vielen Jahren aus dem Irak. Ihr Ehemann war zuvor schon nach Deutschland gelangt und wollte nach seiner Anerkennung als Asylbewerber seine Frau und Kind legal nachholen, aber das klappte nicht. So musste auch sie die Flucht antreten. Als sie um Asyl bat, hatte sich die Rechtsprechung in Deutschland geändert und sie wurde nicht anerkannt, sondern nur geduldet.

Der Ehemann, inzwischen arbeitslos und überfordert mit seiner Situation, verließ nach heftigen Querelen die kleine Familie. Frau Z fand sich als Alleinerziehende wieder. Sobald geduldeten Menschen das Arbeiten erlaubt wurde, fing sie zu arbeiten an. Sie scheute sich vor keiner Arbeit und arbeitet heute noch. Obwohl ihr Kind mittlerweile über einen eigenen Aufenthalt verfügt und studiert, ist sie nicht viel besser gestellt als damals. Durch eine schier unendliche Verkettung von unglückseligen Zwischenfällen hat sie noch heute keine Niederlassungserlaubnis sondern eine Fiktionsbescheinigung; obwohl sie eine Forderung nach der nächsten für die Ausländerbehörde erfüllt: Sprachprüfung, Leben in Deutschland-Test, Lohnnachweise, Wohnraummeldung, Leben ohne Sozialleistungen. Aktuell müsste sie bei Vorsprache einen Arbeitsvertrag von über zwölf Monaten vorzeigen können, aber dieser richtet sich im Allgemeinen nach ihrem befristeten Aufenthaltspapier von sechs Monaten.

Trotz Corona hat Frau Z. eisern an ihrem Arbeitsplatz festgehalten und weiter gearbeitet. Allerdings ist der Lohn geringer geworden, da sich die Auftragslage verschlechtert hat.

Ihre Tochter, die nach einem Auslandssemester nun gerade bei ihr wohnt, hat keinen Ferienjob gefunden und momentan keine Bafög-Ansprüche. Allerdings beginnt sie nächsten Monat ein bezahltes Praktikum.

Seit Wochen gab es als Mittagessen nichts anderes als Nudeln mit Tomatensoße oder Kartoffeln.

Frau Z.

So leben sie derzeit sehr sparsam und seit Wochen gab es als Mittagessen nichts anderes als Nudeln mit Tomatensoße oder alternativ Kartoffeln.

Umso größer war die Freude über die unerwartete Summe der Mutmacher-Aktion der Diakonie. Die Frau strahlte über das ganze Gesicht und machte sich unverzüglich in den nächsten Lebensmittelladen auf, um endlich etwas anderes und Gesünderes zu kochen als die fad gewordenen Nudeln. Die unerwartete Hilfe machte ihr auch anderweitig Mut; Mut, um weiter für ihren Aufenthalt zu kämpfen und Mut, ihre Tochter energisch in die nächste Beratungsstelle zu schicken, damit die sich Informationen für die Regelung ihrer studentischen finanziellen Belange einhole, bis das neue Semester wieder beginnt.

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